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Babi Jar (russisch Бабий Яр, ukrainisch Бабин Яр, Babyn Jar = Weiberschlucht) ist der Name einer Schlucht, die außerhalb der Stadt Kiew in der Ukraine lag (mittlerweile innerhalb der Stadtgrenze).
Hier wurde ein Massenmord an der jüdischen Bevölkerung durch deutsches Militär während des Zweiten Weltkriegs verübt, nachdem die Wehrmacht und die SS in Kiew einmarschiert waren.
Beteiligt waren Wehrmacht, Angehörige des SD, der Polizei, der Geheimen Feldpolizei und des Sonderkommandos 4a (befehligt von SS-Standartenführer Paul Blobel) der Einsatzgruppe C (angeführt von SS-Brigadeführer Otto Rasch), die für die sogenannten Exekutivmaßnahmen gegen die Zivilbevölkerung zuständig war.
Entsprechend dem Einsatzbefehl der Einsatzgruppe Nr. 101 wurden 33.771 Juden bei Babi Jar am 29. September und 30. September 1941 systematisch durch Maschinengewehrfeuer ermordet. Die Wehrmacht leistete hier logistische Beihilfe, indem sie die Stadt und die SS absicherte und nach dem Massaker Teile der Schluchtwände sprengte, um mit dem abgesprengten Schutt die Leichenberge zu verstecken. Bis zum 12. Oktober wurden insgesamt 51.000 Juden ermordet. Die Habseligkeiten der ermordeten Menschen wurden in einem Lagerhaus aufbewahrt und an Wehrmachtssoldaten verteilt.
Weitere Massenmorde an sowjetischen Militärgefangenen und Zivilbevölkerung unterschiedlicher Nationalitäten wurden systematisch ausgeführt. Den unterschiedlichen Schätzungen zufolge wurden 150.000 bis 200.000 Menschen hingerichtet. Im November 1943 wurde Kiew durch die Rote Armee befreit.
Das Massaker gab Anlass zu einem Gedicht des russischen Dichters Jewgeni Jewtuschenko, das vom Komponisten Dmitri Schostakowitsch in seiner 13. Sinfonie vertont wurde.
Ein Mahnmal in Form einer Menorah, das an den Massenmord erinnert, wurde im Park Babi Jar errichtet (Metrostation Дорогожичі/Dorohoschytschi).
Anatoli Kusnezow hat in dem Roman-Dokument "Babij Jar, Die Schlucht des Leids" über dieses Massaker aus eigenem Erleiden berichtet. Er überlebte das Massaker 15-jährig, da er in der Grube noch atmen konnte.
Über das Verbrechen wurden mehrere Filme gedreht. Unter anderen:
In den Nachkriegsjahren sollte die Schlucht aufgefüllt werden, um sie als Baugelände und für eine Sportanlage zu nutzen. Dazu wurde sie mit einem Erddamm verschlossen und eine Mischung aus Sand, Ton und Wasser vom Abraum einer Ziegelfabrik eingeleitet. Während diese Methode bei den neuen Kiewer Stadtteilen Rusanivka und Obolon erfolgreich war, verhinderte der tonhaltige Boden von Babi Jar das geplante Versickern des Wassers. Nach einer starken Schneeschmelze brach am 13. März 1961 der Damm.
Die Schlammlawine überflutete Wohngebiete, Industrieanlagen und ein Strassenbahndepot. Die Katastrophe wurde von den Behörden weitgehend verschwiegen, so dass sie heute nahezu unbekannt ist. Offiziell gab es 145 Todesopfer, es werden jedoch bis zu 2.000 Tote vermutet.
neu ediert: Matthes & Seitz, Berlin 2001 ISBN 3-88221-295-0
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